
24. bis 30. März
Minimalismus
Ein Impuls von Gabriel Straka zu Johannes 6,47-51
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. (Vers 51, Luther 1984)
Lukas erzählt eine schöne Weihnachtsgeschichte. Johannes hingegen fasst das Kommen Gottes in diese Welt in nur einem Satz zusammen: »Das Word ward Fleisch und wohnte unter uns« (Johannes 1,14). Die drei ersten Evangelien erzählen ausführlich vom letzten Mahl Jesu mit den Jüngern. Johannes hat dazu keine Geschichte. Er sagt das Entscheidende wieder in nur einem Satz: »Ich bin das lebendige Brot …, wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.«
Hier wird von einer Christusbeziehung gesprochen, die nicht nur geistig oder philosophisch existiert, sondern sehr handfest. Der Glaube ist physisch, haptisch und mitunter ist er sogar harte Kost. Glauben an Christus ist etwas zum Schmecken und zum Sehen. In der Abendmahlsfeier wird uns darum dieses Wort zugesprochen: »Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.«
Dabei ist das Abendmahl, so wie wir es feiern, nur ein sehr minimalistisches Symbol. Ein Stück Brot oder eine Oblate aus Mehl und Wasser sowie ein Schluck Traubensaft. Mehr nicht. Und doch steckt in diesem Symbol die Vergewisserung des ewigen Lebens. Wir gehören dazu. Leben in Fülle. Gottes Kraft ist in uns. Gestärkt für unseren anstrengenden Alltag. So wie es Bonhoeffer gedichtet hat: »Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.«
Ich danke Gott
- für seine geheimnisvolle Nähe im Abendmahl: was für ein Geschenk, die Freundlichkeit Gottes zu schmecken und zu sehen!
- der auch in meinem Alltag gegenwärtig ist: in allem, was kommt, bin ich in ihm geborgen.
- der alle Menschen an seinen Tisch einlädt.
Ich bitte Gott
- um sein Erbarmen für alle Menschen, die Hunger nach Brot haben und denen das nötigste zum Leben fehlt. Es ist ein Skandal, dass wir unseren Wohlstand nicht glaubwürdiger und radikaler teilen.
- um sein Erbarmen für alle, die Hunger nach Anerkennung, Geborgenheit und Sicherheit haben.
- dass er uns ganz neu einen Hunger nach Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in unsere Herzen gibt.

E-Mail: gabriel.straka@emk.de
Distrikt Berlin
Der Distrikt Berlin der Evangelisch-methodistischen Kirche umfasst insgesamt 21 Gemeinden mit rund 2.000 Methodisten. Geografisch dehnt sich der Distrikt über die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern aus. Teilweise sind die Gemeinden über hundert Kilometer voneinander entfernt. Die Arbeit geschieht in einem Umfeld, in dem der Abbruch kirchlicher Traditionen für die Mehrzahl der Menschen mehr als zwei Generationen zurückliegt.
Kontakt:
Superintendent Gabriel Straka
Dieffenbachstraße 39
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