
25. September bis 1. Oktober
Woraus Leben wächst
Ein Impuls von Christof Voigt zu Lukas 12,13-21
Hütet euch vor jeder Art Habgier! Denn auch dem, der im Überfluss lebt, wächst sein Leben nicht aus dem Besitz zu. (Vers 15, Zürcher Bibel)
Die Hörer, die Jesus in seiner Rede mit einer persönlichen Frage unterbrechen, bekommen eine knappe und klare Antwort: Die Gier nach immer mehr ist keine gute Sache – man hüte sich davor! Die zugefügte allgemeingültige Begründung sagt etwas Grundsätzliches und Kluges über menschliches Leben überhaupt: Niemand gewinnt das Leben aus dem, was er besitzt.
Jesus setzt seine Rede mit dem bekannten Gleichnis über den reichen Kornbauern fort. Der Bauer beschließt, wegen der üppigen Ernte seine Scheunen abzureißen und neue, größere zu bauen. Das mag ein kluger Entschluss sein, aber es fällt doch auf, dass der Bauer nur sich selbst und seinen Zugewinn sieht, für alles andere ist er blind. Er redet auch nur mit sich selbst und freut sich, seiner Seele nun endlich Erholung gönnen zu können. Offenbar liegen Habgier und Selbstbezogenheit nahe beieinander.
Wo sehen wir uns in diesem Gleichnis? Ich vermute, dass die meisten, die diesen Impuls lesen, sich wenig Sorgen um das materielle Leben machen müssen. Fast sicher bin ich mir, dass wir im globalen Maßstab zu den Reichsten gehören. Ich erschrecke also, wenn ich in der Zeitung lese, dass sich auch die Reichen zu einer gefährdeten Mittelschicht zählen.
Und ich war ein wenig beschämt, als ich bei einem Treffen methodistischer (Hoch-)Schulen erfuhr, dass auf Sri Lanka Buchstaben gelehrt werden, indem der Lehrer mit einem weichen Stein auf einem harten schreibt, während wir mit digitalen Tafeln und Computern arbeiten. Danken wir Gott für alles, was er gibt. Und bleiben wir im Gespräch mit den nahen und fernen Nachbarn: Daraus wächst Leben!
ICH DANKE
- für alles, was der Theologischen Hochschule an Leben geschenkt ist; dafür, dass bei den Baumaßnahmen gute Fortschritte erzielt werden und dass niemand zu Schaden gekommen ist.
- für die guten Beziehungen zu Menschen in der weltweiten Kirche und in der Nachbarschaft.
- für die erfreuliche Entwicklung, die der neue Studiengang »Soziale Arbeit und Diakonie« nimmt.
ICH BETE
- für junge und ältere Menschen, die sich in den Dienst rufen lassen und ihn ganz annehmen.
- dafür, dass die Theologische Hochschule in allen Veränderungen und Entwicklungen zukunftsweisende und segensreiche Entscheidungen trifft.
- für die Menschen, die an der Theologischen Hochschule leben und arbeiten und mit ihr verbunden sind.

Kontakt: christof.voigt@emk.de
Theologische Hochschule Reutlingen
Die Theologische Hochschule Reutlingen steht in einer mehr als 150-jährigen Tradition der Bildung kirchlicher Führungskräfte. Getragen wird sie von fünf deutschsprachigen Jährlichen Konferenzen. Staatlich und international anerkannte Abschlüsse vergibt sie in Theologie (Bachelor und Master), Soziale Arbeit und Diakonie (Bachelor) und Christliche Spiritualität (Master). Derzeit besteht die Hochschulgemeinschaft aus hundert Studierenden, elf Professor(inn)en und vielen weiteren Mitarbeitenden.
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