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27. März bis 2. April

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Eine unauflösliche Spannung

Ein Impuls von Tobias Beißwenger zu Johannes 12,12-19

Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: 15 »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion!« (L V 14-15a)

Menschen brauchen Helden. Der Wunsch nach einer starken Persönlichkeit, die es richtet, notfalls mit Gewalt, ist wohl so alt wie die Menschheit.

So jemanden wollen auch die Menschen von Jerusalem feiern. Deshalb begrüßen sie Jesus mit Palmzweigen – damals ein Symbol des Triumphs und der Könige.

Und was macht Jesus? Er reitet auf einem Esel, dem biblischen Symbol für einen König, der auf Macht und Gewalt verzichtet. Kein Schlachtross, kein Machtgehabe, keine Eskorte. Dieser Auftritt zeigt, dass sich Jesus den Erwartungen nach einem starken Mann konsequent entzieht. Nicht Gewalt und Macht bringen den Frieden, sondern Barmherzigkeit und Liebe.

Seit über einem Jahr tobt nun der schreckliche Krieg in der Ukraine. Der Ruf nach Waffen ist lauter geworden. Ganz ehrlich: Ich verstehe jeden Ukrainer, der sein Land, seine Kinder und seine Freiheit verteidigen will und deshalb nach Waffen ruft. Wer bin ich, im sicheren Deutschland, diesen Menschen moralische Belehrungen zu erteilen? Ich gehe noch weiter: Ich glaube, Putin versteht nur die Sprache der Macht. Einen wie ihn kann man nur bremsen, wenn der Preis für die Machtgelüste zu hoch wird.

Gleichzeitig ist da die Geschichte vom Einzug nach Jerusalem.
Gleichzeitig ist da die Botschaft Jesu, dass Frieden nur entstehen kann, wenn Sanftmut, Barmherzigkeit und Liebe herrschen. In dieser Spannung stehen wir, nicht erst seit dem Ukrainekrieg.

ICH BETE

  • für die Menschen in der Politik, denen wir Macht anvertraut haben: Herr, schenke du ihnen in den Herausforderungen und Krisen unserer Zeit Kraft und Weisheit.
  • für die Menschen in der Ukraine und in Russland, die durch den schrecklichen Krieg in ständiger Angst um sich und ihre Lieben leben: Jesus, lass sie spüren, dass du ihnen nahe bist.
  • für alle Opfer von Gewalt und Terror: Allmächtiger Gott, stehe ihnen bei, damit ihnen Recht widerfährt und entstandene Wunden heilen können.
  • für die Despoten und Gewalttäter dieser Welt: Heiliger Geist, bewirke in ihnen, dass sie ihren Irrweg erkennen, Buße tun und umkehren.
  • für uns alle, die wir ratlos vor den Kriegen und Konflikten unserer Zeit stehen. Mache uns zu Werkzeugen deiner Gerechtigkeit, und lass in uns den Traum nach dem wahren Frieden nie vergehen.

Distrikt Reutlingen

Der Distrikt Reutlingen der Evangelisch-methodistischen Kirche erstreckt sich vom Allgäu im Süden bis in den Nordschwarzwald im Norden und vom Hochschwarzwald im Westen bis nach Heidenheim an der Brenz im Osten. In dieser Region befinden sich 26 Gemeindebezirke mit rund 7.400 Kirchengliedern. Im Distrikt arbeiten über vierzig Hauptamtliche in Voll- und Teilzeit unter der Leitung von Superintendent Tobias Beißwenger.

Kontakt:
Distrikt Reutlingen
Superintendent Tobias Beißwenger
Tannenweg 3
78112 St. Georgen

Telefon: 07724 8598261
E-Mail: distrikt.reutlingen@emk.de