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5. bis 11. Juni

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Eine grandiose Glaubenserkenntnis

Ein Impuls von Jürgen Hofmann zu 1. Johannes 4,12-21

Niemand hat Gott je gesehen. Aber wenn wir einander lieben, lebt Gott in uns. Dann hat seine Liebe bei uns ihr Ziel erreicht. (12, GNB)

So radikal kommen mir diese Briefzeilen von Paulus vor. Sie stammen aus dem vielleicht berühmtesten Kapitel der Bibel, bekannt als »Das Hohelied der Liebe«.

Ich muss so ungefähr fünfzehn Jahre alt gewesen sein. Ein sonniger Tag, ich saß auf einer Wiese, vor mir die aufgeschlagene Gute-Nachricht-Bibel mit dem Text aus dem ersten Johannesbrief zum Meditieren für eine Bibelarbeit bei einer Jugendfreizeit. Lieben – ein ganz wichtiges Thema für einen Teenager. Natürlich waren eher konkrete Mädchen im Fokus der Liebe als die im Brief genannten »Brüder und Schwestern«.

Doch das eigene Erleben der aufkommenden Liebe machte mich empfänglich für die Ausführungen zur Liebe in diesem Brief. Will ich wirklich so umfassend lieben? Werde ich geliebt, und wenn nicht, warum? Was ist überhaupt Liebe? Und wie liebt man Gott? In diesem Gedanken- und Gefühlskarussell berührte mich der Vers 12 und wurde mir zu einer seitdem fast unübertroffenen Offenbarung. Gottes Liebe in uns kommt zum Ziel, wenn wir einander lieben. Was mir heute selbstverständlich erscheint, bedeutete damals eine grandiose Glaubenserkenntnis.

Für mich als kritischen Gymnasiasten erwies sich der Glaube an das Unsichtbare als ziemlich herausfordernd. Hier wurde mir gesagt: Du hast so recht. Es ist schwer. Aber wenn du liebst, dann wird Gott durch deine Liebe sichtbar und das ist das Ziel des Glaubens.

Mein Glaubensgebäude ist seitdem stattlich gewachsen und das mit der Liebe klappt immer mal mehr oder weniger gut. Doch die Dankbarkeit für diesen Baustein des Erkennens und Fühlens der Liebe des Vaters und der Motivation zur Liebe aller seiner Geschöpfe werde ich nie vergessen.

ICH DANKE

  • dass sich dieser unsichtbare Gott in Jesus Christus sichtbar gemacht hat;
  • dass er uns mit seiner Liebe erreicht und verändert hat;
  • dass wir durch unser Lieben auch heute Gott erfahrbar machen können;
  • für alle, die in diesem Bewusstsein die Welt zum Guten verändern.

ICH BETE

  • dass es den Mitwirkenden beim Evangelischen Kirchentag gelingt, Fragen aufzuwerfen und ins Gespräch zu bringen, die die Menschen dort bewegen;
  • dass auf diesem Christentreffen Glaube und Liebe spürbar werden und Menschen ermutigt werden sich in ihrem Kontext der Weitergabe des Glaubens zu öffnen;
  • für die Vorbereitungen Konferenztagungen der Norddeutschen und der Süddeutschen Jährlichen Konferenz;
  • für mutige Offenheit und den Geist des liebevollen Miteinanders beim Nachdenken und Entscheiden über Veränderungsprozesse in der Kirche.

Arbeit für die ältere Generation im Bildungswerk

Die Arbeit mit der Älteren Generation im Bildungswerk der Evangelisch-methodistischen Kirche beobachtet gesellschaftliche Fragestellungen und vermittelt hilfreiche Impulse für Mitarbeitende und Kreise in den Gemeinden durch Seminare und Impulstage, sowie als Online-Angebote. – Einmal im Jahr erscheint die Zeitschrift »Horizonte«. In der aktuellen Ausgabe geht es ums Thema »Lebensschätze«, um das, was uns im Leben erfüllt, Freude und Kraft schenkt. Erhältlich im Bildungswerk und in den Gemeindebezirken.

Kontakt:
Sekretär f. d. Ä. G. der Süddeutschen Konferenz
Jürgen Hofmann
Telefon: 07022 8160
E-Mail: juergen.hofmann@emk.de

www.emk-bildung.de/fachbereiche/aeltere-generationen